Rückenwind für Green
Bert Van Hasselt über die erfreuliche Entwicklung bei DEUTZ Green.
Bert, mit Classic, Service und Green hat DEUTZ drei klare Stoßrichtungen definiert, an denen entlang DEUTZ weiterentwickelt wird. Wie läuft’s bei Green?
Bert van Hasselt: Während im Bereich Classic und Service die Aufgaben und Entwicklungspfade relativ klar sind, haben wir es bei Green mit einigen Unbekannten zu tun: Das betrifft sowohl die Frage nach der besten klimafreundlichen Antriebstechnologie in den verschiedenen Anwendungsfeldern als auch die Nachfrage im Markt oder die richtige Auswahl neuer Partner für den Aufbau eines grünen Ökosystems. Es gibt eine Menge, auf dem wir sehr gut aufbauen können. Wir werden aber auch einiges anders machen als bisher und uns im Bereich Green organisatorisch neu aufstellen, um mehr Agilität und Geschwindigkeit bei der Geschäftsentwicklung zu ermöglichen.
Welche Rolle spielt der Großauftrag über 100 Wasserstoffmotoren für DEUTZ Green?
Bert van Hasselt: Der erste Serienauftrag für unsere neuen wasserstoffbetriebenen GenSets ist ein strategischer Meilenstein für uns – und er ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Außerdem wird die serielle Fertigung dazu beitragen, dass wir unser Know-how in der Wasserstofftechnologie noch weiter ausbauen können und somit die Wettbewerbsfähigkeit von DEUTZ stärken.
Gibt es außer dem Großauftrag über 100 Wasserstoffmotoren noch weitere wichtige Entwicklungen bei DEUTZ Green?
Bert van Hasselt: Ja, sicher. Wir haben noch weitere umweltfreundliche Lösungen serienreif im E-Bereich: den PowerTree, unsere eigene DEUTZ-Batterie und unser 360-Volt-Antriebssystem. Alles Produkte, die wir entwickelt und zur Serienreife gebracht haben, um unseren Kunden schon heute umweltfreundliche Lösungen anzubieten, die ohne CO2-Emission auskommen.
Kannst du etwas mehr sagen über das 360-Volt-System?
Bert van Hasselt: Sicher. Unser 360-Volt-System ist robust und maßgeschneidert für den Einsatz in Off-Road- oder On-Road-Applikationen mit hohem Anspruch an das Antriebssystem. Unser Basissystem ist jetzt serienreif und wir werden es in Zukunft weiterentwickeln, um eine große Vielfalt an verfügbaren Systemen anzubieten. Mit diesem E-System haben wir auch eine ausgezeichnete Lösung für das Retrofit von bestehenden Applikationen mit Dieselantrieb. Alles in allem ist der große Vorteil für den Kunden, dass wir ein komplettes System aus einer Hand mit einer entsprechenden weltweiten Serviceabdeckung anbieten können.
Wie geht es für DEUTZ im Green-Segment weiter?
Bert van Hasselt: Green hat sich im Jahr 2023 sehr gut entwickelt. Wir haben unsere Projektpipeline kontinuierlich ausgebaut. Neben dem Großauftrag und Projekten im H2-Bereich freuen wir uns über zehn aktuelle Projekte mit OEM-Partnern im Bereich batterieelektrischer Systeme und ein erstes Serienprojekt mit Kärcher für Batteriesysteme. Wir sind sehr zuversichtlich, dass diese gute Entwicklung anhält – zumal Green im Jahr 2024 als eigene Organisation neu aufgestellt wird und damit noch mehr Rückenwind bekommt. Und wir werden weiter investieren: Seit 2023 und bis 2025 wollen wir insgesamt 100 Mio. € für die Weiterentwicklung unserer Green-Aktivitäten ausgeben.