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DEUTZ AG Digitaler Geschäftsbericht 2022

CEO-Interview

Wie gestaltet DEUTZ zukunftssichere Antriebstechnologien für den Weg in eine klimaneutrale Mobilität? Dr. Sebastian C. Schulte gibt Antworten.

Wir stehen auf der Schwelle zum postfossilen Zeitalter. Wie positioniert sich DEUTZ in dieser neuen Welt?

Seit fast 160 Jahren liefert DEUTZ Antriebe, die Fahrzeuge und Maschinen auf der ganzen Welt bewegen – auf Baustellen, Straßen und in der Landwirtschaft. Unser Anspruch ist es, dass unsere Motoren auch künftig die Welt bewegen. Dazu müssen wir uns gemeinsam mit unseren Kunden verändern und weiterentwickeln. Die Branchen, die wir beliefern, sind mitten in einer grundlegenden Transformation hin zu mehr Klimaneutralität. Und: Unsere Motoren kommen in Bereichen zum Einsatz, die heute noch erhebliche CO2-Emissionen verur­sachen. Hier sehen wir großes Potenzial und haben ein klares Ziel: Bis spätestens 2050 wird DEUTZ ein klimaneutrales Unternehmen sein – über die gesamte Prozesskette.

Die Mobilität umzugestalten, ist das nicht eine große Aufgabe?

Ganz eindeutig ja. Aber die Transformation der Mobilität sehen wir als enorme Chance für uns, im Schulterschluss mit unseren Kunden viel zu bewirken. In einigen Branchen herrscht bereits Konsens darüber, wie Klimaneutralität zu erreichen ist. So scheint im Automobilsektor die Elektri­­fi­zierung gesetzt zu sein. Für Motoren, die ständig im Einsatz sind und große Lasten bewegen, sind mehrere technologische Optionen – oder eine Kombination aus ihnen – möglich. Wie ein klimaneutraler Lkw, Bagger oder Traktor aussehen wird, ist noch offen.

Das heißt, der flächendeckende Einsatz von klimaneutralen Antrieben auf Baustellen oder in der Landwirtschaft wird noch einige Zeit auf sich warten lassen?

So ist es, und so ehrlich sollten wir in der Debatte sein. Wir werden den Verbrennungsmotor min­destens noch für eine Übergangszeit benötigen. Deshalb werden wir in diesem Bereich in den nächsten Jahren weiterwachsen und die Techno­logie stetig optimieren. Perspektivisch können synthetische Kraftstoffe den Einsatz der Verbrennungstechnologie allerdings auch deutlich ver­längern. Hier darf es keine Denkverbote geben.

Wie werden Sie dabei vorgehen?

Wir nutzen unsere Innovationskraft technologie-­offen und verfolgen verschiedene Ansätze. Bei der klimaneutralen Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors, etwa durch den Einsatz von Wasserstoff, haben wir gute Voraussetzungen und sind eines der ersten Unternehmen weltweit, das in die serielle Produktion einsteigt. Und auch die Ent­wicklung alternativer Antriebstechnologien wie E-Motoren oder die Brennstoffzelle spielt eine wichtige Rolle.

Wir bewegen mit unseren Motoren nicht nur die Welt, wir bewegen uns auch selbst.«

Ist Wasserstoff tatsächlich der Champagner für die neue Mobilität?

Aus unserer Sicht ermöglicht die Wasserstoff-Verbrennungstechnologie eine Vielzahl emissionsfreier Anwendungen und hat weitere Vorteile: Wir können auf Know-how, Technologien, eine Zulieferbasis und Produktionsanlagen zurückgreifen. All dies ist ja bereits vorhanden. Und bei der Verwendung von blauem oder grünem Wasserstoff ent­stehen nur geringe oder gar keine CO2-Emissionen.

Stichwort DEUTZ-Wasserstoffmotor: Stellt er seine Leistung bereits unter Beweis?

Ja, der TCG 7.8 H2 läuft bereits in mehreren Pilotprojekten. Zum Beispiel in Kooperation mit der RheinEnergie, einem lokalen Versorgungs­unternehmen in Köln. Darüber hinaus beteiligen wir uns seit 2022 am HyCET-Projekt. Hier werden wir einen H2-Motor in einen 18-Tonnen-Lkw einbauen. Herausfordernd bleiben die Beschaffung von Wasserstoff und die noch aufzubauende Infrastruktur für die Betankung. Auch in diesem Bereich haben wir neue starke Partnerschaften geschlossen und werden uns in Zukunft auch weiterhin verstärken. Entscheidend wird sein, dass wir stärker in zusammenhängenden Ökosystemen denken und dabei unsere Angebotspalette und Wertschöpfungsketten erweitern, um unsere Kunden mit den besten Lösungen zu überzeugen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Wir wollen unseren Kunden nicht nur die besten und saubersten Motoren liefern, sondern auch dafür sorgen, dass diese Motoren in Bewegung bleiben. Das können Batteriespeicher sein für E-Motoren in kleineren Baustellenfahrzeugen oder das ganze Geschäft rund um Service und Wartung. Dazu arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, spielen eine aktive Rolle bei der Konsolidierung der Branche und bauen unser Servicegeschäft rund um den Globus weiter aus.

DEUTZ ist ein Unternehmen mit langer Tradition, die älteste Motorenfabrik der Welt. Wie gelingt DEUTZ die Transformation?

Indem sich nicht nur unsere Motoren bewegen, sondern wir uns auch selbst. Wir wollen und müssen uns verändern und weiterentwickeln. Nur so befähigen wir unsere Kunden, auf dem Weg der Transformation ihre eigenen Ziele bestmöglich zu erreichen. All das schaffen wir nur, wenn wir als Organisation mitwachsen und eine Kultur fördern, die unternehmerisches Handeln und Innovation an die erste Stelle stellt. Dazu gehören die Offenheit für Ideen und andere Perspektiven, eine trans­parente und hierarchiefreie Kommunikation und ein Miteinander, das Fehler zulässt und aus dem alle lernen können. Basis dafür sind Vertrauen und Respekt für jeden Einzelnen im Unternehmen.

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